Motorreibung
Die Reibung stellt nach wie vor eine der wesentlichen Quellen für Verluste dar. Die FVT beschäftigt sich seit Jahren mit der präzisen Messung der Reibung am gefeuerten Motor, und ergänzt die umfangreiche Expertise zunehmend mit begleitenden Simulationen.
Aufgrund der Verschärfung der CO2-Emissionsgrenzen in den kommenden Jahren ist es erforderlich, Effizienzsteigerungen von Verbrennungsmotoren voranzutreiben. Neben einer Vielzahl von Maßnahmen kommt der Reibungsreduktion eine wichtige Bedeutung zu. Um den Entwicklungsprozess sinnvoll optimieren zu können, müssen die reibungsreduzierenden Maßnahmen messtechnisch korrekt bewertet werden.
Für die Messung der Motorreibung verwendet man grundsätzlich gängige Messmethoden, nämlich die Drehmomentmessung und die Zylinderdruckindizierung, welche durch eine Temperaturkonditionierung des Motors ergänzt werden. Die große Herausforderung besteht aber in der erforderlichen Genauigkeit, die über Standardanforderungen hinausgeht. Vor allem die sogenannte Indiziermethode erfordert besondere Sorgfalt. Die aussagekräftige Beruteilung von Reibung und Reibungsmaßnahmen bedarf einer sehr genauen Messung. Die wesentlichen Quellen von Reibung sind der Kolben, der Kurbeltrieb, der Ventiltrieb und die Nebenaggregate.
In den letzten Jahren entwickelte sich die genaue Messung der Motorreibung, vor allem bei Pkw, zu eine der größten Kompetenzen bei der FVT. Das aufgebaute KnowHow steckt mehr als bei anderen Themen im Detail der konkreten Messdurchführung, angefangen von der Kalibrierung der Indiziermesstechnik bis zur Konstruktion besonders genauer Konditionieranlagen für die Motortemperatur. Aus unserer Sicht ist die korrekte Messung der Reibung nur im betriebswarmen gefeuerten Motorbetrieb möglich, was allerdings eine zusätzliche Erschwernis darstellt. Um die Aussagekraft derartige Messungen zu erhöhen, wurde eine eigene Messmethode entwickelt, das sogenannte Reibmessmodul.
Selbst bei großem messtechnischen Aufwand können nicht alle Reibanteile experimentell ermittelt werden. Daher werden zunehmend Simulationen eingesetzt, die in der Lage sind solche Lücken zu schließen. Bei der FVT wird standarmäßig die EHD-Simulation eingesetzt.