aAux - elektrische Nebenaggregate
Der steigende Anspruch auf Effizienzsteigerung im Nfz-Sektor ist stark wie nie zuvor, nicht zuletzt im Hinblick auf die zukünftigen CO2-Standards, wobei die Europäische Kommission eine Reduzierung von 30 % bis 2030 vorsieht. Um solchen Anforderungen Folge zu leisten, sind neue Technologien zur Verbrauchsreduzierung gefragt.
Der bedarfsgerechte Betrieb von Nebenaggregaten ermöglicht es, Potentiale im Bereich der parasitären Verluste am Verbrennungsmotor zu erschließen. Am Motorprüfstand wurde daher ein Lkw-Dieselmotor hinsichtlich möglicher Verbrauchsvorteile bei Ersatz der mechanischen Kühlmittelpumpe durch eine elektrische Wasserpumpe (EWP) untersucht. In Abbildung 1 ist ersichtlich, dass sich der Betrieb einer EWP mit denselben Randbedingungen wie die Basis (mech. WP) nachteilig auf den Wirkungsgrad auswirkt. Der Vorteil ergibt sich erst durch die Nutzung der Entkopplung von der Motordrehzahl und den sich daraus ergebenden bedarfsgerechten Betrieb. Bei Reduzierung des Kühlmittelvolumenstroms um die Hälfte wird ein Wirkungsgradvorteil von 0.5 %-Punkten im sog. Autobahnpunkt (konstante Fahrt des Lkw bei 85 km/h) erreicht.
Mit der Elektrifizierung der Kühlmittelpumpe kann zusätzlich auch ein entscheidender Einfluss aufs Thermomanagement der VKM genommen werden. Durch die Modifizierung des komplexen Kühlkreislaufes des Versuchsträgers wurde es möglich, auch den Ausstoß der Schadstoffkomponenten zu beeinflussen – allen voran die Stickoxide.
Aufgrund einer Reduzierung der thermischen Belastung eines der beiden Fahrzeugkühler kann die verbleibende Kühlleistung dafür genutzt werden, die Ladelufttemperatur T21 abzusenken (siehe Abbildung 2). Damit ergibt sich bei einer Absenkung von T21 um 16 °C eine Einsparung von 15 % in den NOx-Rohemissionen. Im Hinblick auf zukünftige Abgasgesetzgebungen bietet jede Möglichkeit der Rohemissionsreduzierung einen Vorteil.
Im weiteren Verlauf des Projektes wurde der bedarfsgerechte Betrieb der EWP in transienten Zyklen bewertet werden und Potentiale für die CO2-Reduzierung damit auch für Gesetzgebungszyklen quantifizierbar werden sowie ein Simulationsmodell zur Bewertung von bedarfsgerecht betriebenen Nebenaggregaten aufgebaut werden.